Sick-Building-Syndrome
Gebäude (Häuser, Wohnungen), die krank machen
Das Sick-Building-Syndrom (Sick building Syndrome, SBS), die sogenannte gebäudebezogene Krankheit, soll sich in Allergien, Infektionen und Verschlechterung eines bestehenden Asthma bronchiale bei Betroffenen äußern, die in Gebäuden wohnen oder arbeiten, die nicht gesundheitlichen Standards entsprechen.
Ab 1970 häuften sich in den USA Berichte über Gesundheitsprobleme von Angestellten in Büros mit zentral geregelten Klimaanlagen, die durch den fehlenden Abtransport gesundheitsschädlicher Ausdünstungen von Baumaterialien hervorgerufen wurden. Behauptungen, es handle sich bei den auch mit Kopfschmerz, Schleimhautreizungen und Müdigkeit verbundenen Beschwerden um ein massenpsychologisches Phänomen, konnten durch Untersuchungen nicht bestätigt werden. Eindeutige Beweise für die tatsächliche Existenz dieser Erkrankung fehlen jedoch.
Symptome und Beschwerden
Betroffene berichten von Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergischen Reaktionen, Abwehrschwäche, häufigen Infektionskrankheiten, Verschlechterung von Asthma bronchiale, akuten Atembeschwerden, depressiven Zuständen, allgemeinem Unwohlsein und verminderter Leistungsfähigkeit.
Ursachen
Als Ursachen des Sick-Building-Syndromes gelten im Allgemeinen Schadstoffe, die in Innenräumen vorkommen. Dazu zählen z.B. giftige Ausdünstungen aus neu angebrachten Materialien, wie etwa Boden- und Teppichkleber und Gifte aus Möbeln sowie Mineralstoffe aus Dämmmaterialien. Unsachgemäß gewartete Klimaanlagen zählen ebenso zu den potentiellen Verursachen des SBS. Sie tragen Pollen, Pilzsporen und Keime aus der Außenluft nach innen - insbesondere bei schlechten Filtersystemen oder seltenem Filterwechsel. Früher galten Bürogeräte wie z.B. Drucker aufgrund der Freisetzung von Ozon ebenso als potentielle Verursacher. Dies wird jedoch durch eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) widerlegt.
Folgen und Komplikationen
Die Betroffenen klagten über Beeinträchtigungen der Lebensqualität und des Allgemeinbefindens, des Arbeitslebens und der Belastbarkeit. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, häufige Infektionskrankheiten, Müdigkeit und Schwindelanfälle beeinträchtigen den Berufsalltag, das Alltagsleben, das Privatleben und die Beziehung und können zu häufigen Arztbesuchen, häufigen Krankschreibungen und Fehlzeiten und sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen. Besonders bei häufigen Kopfschmerzattacken besteht die Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit.
Darüber hinaus leiden die Betroffenen auch noch unter psychischen Problemen wie etwa Stigmatisierung als "Hysteriker", "Sensibelchen" oder "psychisch krank".
Behandlung
Die wichtigste "Behandlung" besteht in der Beseitigung der Ursachen, also in der Vermeidung gesundheitsschädlicher Ausdünstungen, giftiger Farben und Lacken und von Elektrosmog sowie in der Abschaffung bzw. Nachrüstung alter oder defekter Klimaanlagen. Erste einfache Lösungsansätze sind häufiges Lüften in neuen oder frisch renovierten Gebäuden und das Beachten der richtigen Luftfeuchtigkeit (zwischen 50 und 65 Prozent in Büroräumen, bei Klimaanlagen 70 Prozent). Zudem sollen geeignete Grünpflanzen Luftschadstoffe und Möbelgifte filtern.
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